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Die „Valli da Pesca“

Bis vor zwei Jahrhunderten war Caorle praktisch eine Insel – umgeben von Rohmarschen (mit Vegetation bewachsenen Erdhügeln, die bei Ebbe aus dem Wasser auftauchen und eine typische Lagunenerscheinung sind), Sümpfen und den sogenannten Valli, für die Fischerei abgetrennten Lagunenbereichen. Denn natürlich war die Lagunenfischerei der Haupterwerb unserer Vorfahren, die über lange Zeit hinweg die alleinigen Besitzer und Nutznießer der Fischerei- und Jagdmöglichkeiten im Bereich der Lagune von Caorle waren.

Dieses Privileg währte von 1439 bis 1690, als ein Großteil der Lagune zu einem Bereich öffentlichen Interesses erklärt, in Abschnitte unterteilt und verkauft wurde. Im Jahr 1853 taten sich die Caorlotten schließlich wieder in einem Konsortium zusammen – einem der ersten seiner Art in Italien – das sämtliche Fischereirechte des Gebiets erwarb. Nach 1950 verschob sich die Fischerei von der Lagune ins offene Meer, und die Bragozzi, die traditionellen Segelboote der Fischer und letzte Bastion der äußerst mühsamen Fischereipraktiken von früher, wurden durch Motorboote ersetzt.




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